Neuerscheinung: Ins Ungefähre. Von Dorothee Kimmich
13. März 2017
Ähnlichkeit und Moderne
Konstanz: Konstanz University Press 2017
Zitation
Während „die Differenz“ in den Theoriedebatten des 20. Jahrhunderts Schule machte, versammelte die Geschichte der Ähnlichkeit, von der unser Erkennen und Urteilen abhängt, nur wenige Anhänger um sich und war selten Ausgangspunkt kulturtheoretischer Diskussionen. Dabei ordnen wir die Welt, die Dinge, Farben, Töne und Erinnerungen, Gesichter und Geschichten, indem wir Ähnlichkeiten und Unähnlichkeiten wahrnehmen und bewerten. […]
Ins Ungefähre führt auf das Gebiet des theoretisch wie praktisch anschlussfähigen Konzepts der Ähnlichkeit, das in der Moderne zwar immer wieder thematisiert, dann aber doch folgenreich übergangen wurde. Werden Ähnlichkeiten zugunsten von Differenzen und Oppositionen übersehen, so ist dies nicht nur ein erkenntnistheoretisches, sondern vor allem ein politisches Problem. Die Gleichheit vor dem Gesetz und die Ähnlichkeit der Kulturen ergänzen sich und machen deutlich, dass radikale Alterität keine Gegebenheit, sondern eine Frage der Perspektive ist. (Verlag)
Prof. Dr. Dorothee Kimmich lehrt Literaturwissenschaftliche Kulturwissenschaft/Kulturtheorie an der Universität Tübingen. Im Sommersemester 2013 war sie Fellow des Kulturwissenschaftlichen Kollegs Konstanz, wo sie zu „Ähnlichkeit als Provokation der Kulturgeschichte“ geforscht hat.
Zum Thema sind bereits erschienen:
- Anil Bhatti, Dorothee Kimmich (Hg.): Ähnlichkeit. Ein kulturtheoretisches Paradigma. Konstanz: Konstanz University Press 2015.
- Anil Bhatti / Dorothee Kimmich / Albrecht Koschorke / Rudolf Schlögl / Jürgen Wertheimer: Ähnlichkeit. Ein kulturtheoretisches Paradigma. In: Internationales Archiv für Sozialgeschichte der deutschen Literatur (IASL), 36, 1 (2011), S. 233–247.